Woran erkennt man einen guten Züchter?

Unter den vielen Massenvermehrern ist es nicht leicht herauszufinden, wer ein guter Züchter und wer einfach nur auf Profit aus ist. Es gibt verschiedene Anhaltspunkte, die einem zeigen, bei wem man sich gerade die Hunde ansieht. Der erste Pluspunkt (für mich) ist, wenn man auch ohne Kaufinteresse ins Haus gelassen wird und die Tiere und Lebensumstände preis gegeben werden.
Warum ist es überhaupt wichtig, seinen Hund von einem GUTEN Züchter zu kaufen?

Die Wahl des Züchters ist aus vielerlei Gründen wichtig. Zwei davon sind besonders hervorzuheben.

  1. Gesundheit des Tieres: Bei einem guten Züchter, werden die Elterntiere regelmäßig durchgecheckt und auf die Immunisierung und die Vorsorgeuntersuchungen der Jungtiere größten Wert gelegt. Eine besondere Rolle beim Thema Gesundheit nimmt die Anatomie des Hundes ein. Es gibt Rassen, bei denen es durch eine falsche Inzucht zu schlimmen Folgen für die Anatomie, die Psyche und dadurch für die Lebensqualität des Hundes kommen kann.
  2. Prägung der Welpen: Hunde durchlaufen im Laufe des ersten Jahres verschiedene Phasen. Die wichtigste und für das ganze Leben ausschlaggebende Phase ist die Prägephase. Diese erlebt der Welpe etwa von der 4. bis zur 8. Woche, also beim Züchter! Alles was der Hund in dieser Phase kennen gelernt hat, prägt sich für sein ganzes Leben und alles, was dabei schief gelaufen ist, wird nie wieder rückgängig gemacht werden können.

Ich möchte euch nun ein paar Eckpunkte mit auf den Weg geben, die euch schnell erkennen lassen, wie gut der Züchter ist, der zur Entscheidung steht. Diese Liste ist lediglich eine Aufzählung der aus meiner Sicht wichtigen Punkte. Das soll nicht heißen, dass ein Züchter, der nicht alle “Kriterien” erfüllt schlecht ist!!!

Elterntiere:

  • Mindestens das Muttertier ist vorhanden und darf auch “besichtigt” werden.
  • Es ist möglich den Rüden kennen zu lernen.
  • Das Muttertier ist mindestens 2 aber höchstens 7 Jahre alt und wird nur ein mal im Jahr belegt um eine ausreichende Pause zu gewährleisten.
  • Vorsorgeuntersuchungen: Die Elterntiere wurden und werden regelmäßig auf rassebedingte Erbkrankheiten untersucht. Die Züchter geben bereitwillig darüber Auskunft
  • Hündin wird bei der Geburt (soweit nicht medizinisch notwendig) sowie in den ersten Tage weitgehend in Ruhe gelassen – Kein Besuch!

Aufzuchtsumstände:

  • Höchstens noch eine weitere Rasse in der Zucht
  • Welpen wachsen im Familienanschluss auf, nicht im Zwinger oder ausschließlich um Welpenzimmer
  • Welpen werden “im Leben” großgezogen, sprich: Sie kennen alltägliche Gegenstände wie Staubsauer, Föhn, dürfen auch im Dunkeln raus, werden nicht hauptsächlich in einem abgeschotteten Laufstall gehalten.
  • Haus ist sauber, aufgeräumt und riecht nicht unangenehm

persönliche Sicht:

  • Züchter gehen gut mit den Welpen UND den Elterntieren um
  • Züchter beraten kompetent über die Rasse und hinterfragen häusliche Umstände des Interessenten
  • Interessenten dürfen /sollen schon vor Abgabetermin regelmäßig kommen

“Mitgift”:

  • Je nach Züchter bekommt man Gegenstände wie Halsband, Leine, Welpenkuscheltier (-Spielzeug), Decke, Futter für die ersten Wochen bis hin zur Box

Gesundheit:

  • Welpen besitzen einen Impfausweis – bestenfalls auf EU-Basis
  • Welpen sind gechipt
  • Welpen sind 4-fach entwurmt
  • Welpen wurden auf mögliche rassetypische Krankheiten untersucht
Auswahlverfahren:
  • entweder der Züchter sucht passend zu den Lebensumständen und Charakter des / der neuen Besitzer den Welpen aus oder die Besitzer dürfen sich ihren Welpen selber aussuchen.
  • Züchter berät (auf Anfrage) kompetent, welcher Hund am Besten zu den Lebensumständen passen würde

Noch ein paar Grundsätze, die ich euch noch mitgeben möchte:

Auch ein Züchter, der nicht im VDH ist bzw. keine Papiere austellen kann, kann ein guter Züchter sein (und umgekehrt).
Hört immer auf euer Bauchgefühl!
Am Preis erkennt man nie die Qualität eines Züchters! Es gibt sehr günstige die gut sind und auch teure die schlecht sind. Einen Welpen kann man allerdings nicht “verschenken”, betrachtet man den Aufwand sowie die Arzt-, Futter-, Material- und Vereinskosten.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Piccolini Aussies (Nicole Precht). Vielen Dank für deinen Input!

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