Dominanz – Führung durch Autorität

Dominanz – ein häufig eingesetztes Wort um das es wohl auch die meisten Missverständnisse gibt. In diesem Artikel soll es allerdings nicht um die Dominanz des Hundes, sondern um die Autorität des Hundeführers gehen.

 

EINFÜHRUNG
In Foren werden Hundetrainer oft dafür verachtet, wenn sie sagen, dass man dem Hund eine gewisse Dominanz entgegen bringen soll.
Trainer untereinander haben ebenfalls unterschiedlich Auffassungen dieses Wortes. Das schlimmste an der Sache – für mich-, dass viele dieses Wort falsch – sprich negativ -  verstehen und auch verwenden. Warum ist das so? Letztens laß ich, dass das wohl aus unserer Vergangenheit des Dritten Reiches kommt – als Führung, Dominanz und Unterdrückung Eins waren. Vielleicht ist das so, vielleicht auch nicht.
Überlegt bitte mal kurz, wie ihr dieses Wort benutzt und versteht und dann lest weiter… :)

AUS EINER ANDEREN PERSPEKTIVE BETRACHTET
Dominanz bedeutet in erster Linie nichts anderes als Autorität, Stärke und Durchsetzungsvermögen in einer bestimmten Situation. Zu erst sei gesagt, dass man nicht als Person Domant sein kann, senn es entscheidet sich in jeder Situation von neuem, ob man dieser kompetent und stark entgegen tritt oder eben nicht – dominantes Handeln ist also ein temporäres, situatives Verhalten . Nun meine Frage: Ist Autorität / Kompetenz etwas negatives? Nicht wirklich! Es ist sogar etwas bewundernswertes, denn diese Eigenschaft muss man lernen, wenn sie einem nicht angeboren ist! Ich erinner mich an meine Schulzeit. Manche Lehrer verzweifelten schier hinter dem Pult, weil die Klasse sie kaum wahr nahm und ihr eigenes Ding machte; andere Lehrer erschienen, es war Ruhe und man hörte und lerne gern und dann gab es noch die, die den Raum betragen und mit einem lauten Schrei und wütenden Sanktionen bei Ungehorsam die Klasse zum Schweigen brachten. Wäre nicht jeder gerne so, wie der Lehrer, der die volle Aufmerksamkeit der Schüler hat? Dem sich die Schüler gerne anvertrauen und vor allem vertrauen?
Dominanz hat also nichts mit Unterdrückung, Willen brechen oder Angstherrschaft zu tun, sondern mit Führung durch Autorität, Stärke und Kompetenz in entscheidenden Situationen. Dieses Ansehen muss man sich bei seinem Hund hart erarbeiten, denn nicht jeder Hund ist von Anfang an von eurer Kompetenz als Entscheider überzeugt. Wahrscheinlich hat er damit sogar recht!

GEHT ES AUCH OHNE?
Zu behaupten, dass man seinem Hund keine Autorität entgegenbringen muss ist Unsinn, denn auch ein Hund möchte wissen, was wir von ihm wollen und was unternommen wird. Unsere Fellschnauzen leben in unserer Welt und brauchen von uns die Orientierungshilfe darin gut zu leben! Eine Führung von euch zu bekommen ist das Recht und auch das Bedürfnis eines jeden Hundes! Jedes soziale Miteinander hat Regeln – manche müssen nicht ausgesprochen werden, weil sie so selbstverständlich sind. Unsere Hunden können aber nicht wissen, was für uns selbstverständlich ist, wenn wir es ihnen nicht zeigen. Und übrigens, weil dieser Vergleich immer so gerne hergenommen wird: In einem in Gefangenschaft als auch in Freiheit lebenden Rudel gibt es Hunde/Wölfe die entscheiden, Richtungen und Regeln vorgeben.

EIN KLEINER VERGLEICH
Denkt auch ab und zu an eure Beziehung zu anderen Menschen oder eurem Partner. Es wird auch dort immer Situationen geben, in denen ihr selbstsicher auftretet und sich andere gerne von euch führen lassen, dann gibt es wiederum Situationen, in denen ihr auf die Führung anderer angewiesen seid, weil diese die Kompetenz besitzen. So ist es auch in der Mensch-Hund-Beziehung, nur dass es eure Aufgabe ist, in den meisten und vor allem wichtigsten Situationen Kompetenz zu Beweisen und Entscheidungen zu treffen!

Ich hoffe, ich konnte vermitteln, dass Dominanz – richtig verstanden – etwas Tolles, Bewundernswertes und Wichtiges ist und keines Falls etwas, das irgendjemanden schadet (im Gegenteil!).

P.S.: Wenn euch jemand rät, in Situationen dominanter zu sein, dann fragt diese Person bitte erst einmal, was sie unter “Dominant” versteht. Das hilft für die gegenseitige Verständigung. :)

Dominanz und Führung bedeutet für mich, gerne zu jemanden aufzusehen, mich auf diese Person verlassen zu können, Erwartungen zu hegen und seine Gegenwart als angenehm und bereichernd zu empfinden.

Und ihr?

2 Gedanken zu “Dominanz – Führung durch Autorität

  1. Hallo Caro,

    ich persönlich finde den Artikel sehr schön geschrieben und auch sehr schön beschrieben. Echt klasse! :)

    Liebe Grüße
    Kathrin & Kaylee

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