In der Eile liegt der Fehler

Letztens habe ich mich ordentlich über mich selber geärgert und dabei dachte ich mir, das den Fehler, den ich begangen habe, einige begehen ohne es wirklich zu merken. Daher ist daraus mal wieder ein Blog-Eintrag geworden…

Worüber habe ich mich eigentlich so geärgert? Begonnen hat es damit, das ich mich eigentlich über Ben geärgert hatte. Ich wollte einfach nur schnell mit Christoph und Ben in die Stadt um ein Geschenk zu kaufen. Von der Uhrzeit passte es super, dass die Stadt nicht zu voll war und ich Ben mitnehmen konnte. Also Auto parken und zum Büchergeschäft laufen. Und da begann mein Ärger – Ben zog. Das konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen, hatte ich doch keine “Hundeklamotten” an und wollte ich mich außerdem gut mit Ben präsentieren… Ein paar Meter gingen dann besser aber so richtig gut, wie er normalerweise lief war es definitiv nicht. Schon etwas abgehetzt landete ich dann mit Christoph im Hugendubel um das besagte Geschenk zu kaufen. Hier schnufferte er an jedem Büchertisch und auch hier hatte das ziehen kein Ende. An der Kasse wandelte sich dann langsam der Ärger über den Hund zu einer Einsicht meinerseits. Mir viel nämlich ein, dass Ben bisher noch nie mit mir in der Stadt war. Früher war er öfter in der Stadt, aber mit mir und in Würzburg noch nie. Und dann hatte ich noch nicht einmal Zeit für ihn sondern hatte meinen Kopf bei meinen Erledigungen. Da stellt sich die Frage, warum er dann ausgerechnet in dieser Situation einen Kopf für mich haben sollte… Nach dieser Erkenntnis war ich erst einmal verärgert über mich, warum ich Ben in diese Situation mitgenommen habe. Wäre es nicht viel besser gewesen, ich hätte mir einmal Zeit genommen und ihm die Stadt – die einfach zu unserem Leben gehört – in aller Ruhe gezeigt, mit voller Aufmerksamkeit auf ihn? Bevor ich von ihm abverlange, mir brav hinterher zu laufen, mich in Ruhe mein Buch suchen zu lassen und noch einen guten Eindruck bei den Passanten zu hinterlassen? JA das wäre es wohl gewesen!

Unser Leben ist hektisch – durchgetaktet bis zum umfallen. Wir Menschen rennen unserer Zeit hinterher und nehmen uns für die wirklich wichtigen Dinge kaum bzw. zu wenig Zeit. Wir verlangen oft von unseren Hunden in neuen Situationen sich super gelassen und vorbildlich zu präsentieren, ohne ihnen jemals die Möglichkeit zu geben, erst einmal mit dem Halter in aller Ruhe neue Eindrücke kennen zu lernen.
Hunde haben für unsere Art der Eile keinen Sinn. Sie reagieren auf unsere geistigen Abwesenheit auf ihre Weise – ganz individuell. Ben zeigte mir, wenn ich für ihn nicht da bin, dann ist er für mich auch nicht da. Vollkommen zurecht!

Das soll wiedermal nur ein Appell sein, wenn ihr euch über das Benehmen eures Hundes in einer bestimmten Situation ärgert. Ignoriert die Blicke der anderen, nehmt eure eigene Eile raus und versucht euch wieder auf euren Hund zu konzentrieren! Versucht es und ihr werdet eine Veränderung in seinem Verhalten feststellen!

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