Immer wieder stellt sich die Frage: wie lange kann ich meinen Hund alleine lassen? Macht es für ihn einen Unterschied ob es zwei oder fünf Stunden sind? Haben Hunde überhaupt ein Zeitgefühl?

Zeit – was ist das eigentlich? Für uns Menschen bedeutet Zeit 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, 60 Minuten in der Stunde, 60 Sekunden in der Minute. Aber das war nicht immer so. Lange Zeit vor der modernen Zeitmessung wurden nur die Jahreszeite, die Sonnenauf- und – untergänge und irgendwann die Sonnenuhr als “Messgeräte” verwendet. Das wir Menschen ohne unsere Uhr am Handgelenk ziemlich hilflos wären, was das Zeitgefühl angeht, weiß jeder. Wie schnell eine Stunde vergehen kann, wenn man das, was man gerade tut genießt und wie langsam 15 Minuten vergehen können, wenn einem die Situation missfällt. Es ist übrigens erwiesen, dass es keinen Teil des Hirns gibt, der für das Zeitgefühl verantwortlich ist!
Unseren Hunden geht es nicht anders als uns! Hunde leben im Augenblick und brauchen daher die Zeit nicht so sehr wie wir Menschen, da wir in unserem durchgeplanten Leben immer wissen müssen, wann wir wo sein müssen.

Nichts desto trotz hat jeder von uns eine “innere Uhr”. Als “innere Uhr” bezeichnet man Zellen, die zu gewohnten Zeiten immer gewohnte Impulse schicken. Diese wecken uns, lassen uns ein Hungerfühl verspüren usw. Auch Hunde haben so eine innere Uhr, was aber nicht bedeutet, dass sie genau wissen wie spät es ist, sondern nur, dass sie Impulse gesendet bekommen, die sie aufwachen lassen, die Essenszeit anzeigen oder die Spielstunde einläuten. Diese innere Uhr beruht auf stupiden Ritualen, die also von UNS anerzogen sind.

Was ist nun also die Antwort auf die Fragen? Hunde haben genauso wenig ein Zeitgefühl wie wir Menschen. Sie gewöhnen sich an ritualisierte Abläufe und verlangen deshalb nach einer bestimmten Zeit danach. Ihnen ist – und das ist das wohl wichtigste – Zeit viel unwichtiger als UNS!