Immer wieder liest und hört man von unterschiedlichen Arten, mit dem Hund zu arbeiten. Sehr oft fallen dabei Begriffe wie positive Verstärkung (Belohnung), negative Verstärkung, positive Bestrafung oder negative Bestrafung. Zu verstehen, was damit gemeint ist, ist auf dem ersten Blick nicht sofort ersichtlich.
(Hoffentlich) Vollkommen wertfrei möchte ich euch das Prinzip der Verstärker und Bestrafungen erklären. Bei diesen Begriffen hat „positiv“ und „negativ“ einzig und allein die Bedeutung, dass etwas hinzugefügt oder weggenommen wird. Sie deuten nicht an, ob etwas als angenehm oder unangenehm empfunden wird:
Positive Verstärkung (Belohnung) (V+) : Etwas Angenehmes wird hinzugefügt
Beispiel V+: Hund kommt auf Zuruf und bekommt dafür seinen Dummy geworfen.
Erklärung: Der Hund wird dieses Verhalten, das er mit einer positiven Konsequenz verknüpft, in Zukunft häufiger zeigen, da es für ihn angenehm war. Er verknüpft dabei eine Handlung mit einer lohnenswerten Konsequenz.
Negative Verstärkung (Belohnung) (V-): Etwas Unangenehmes wird entfernt
Beispiel V-: Der Hund soll sich hinsetzen – es wird Druck auf sein Halsband ausgeübt. Der Hund gibt dem Druck nach und setzt sich hin. Der Druck wird zur Belohnung entfernt.
Erklärung: Der Hund wird das Verhalten in Zukunft schneller zeigen, da er dem Unangenehmen entgehen möchte. Die Handlung wird allerdings als etwas Negatives bzw. Unangenehmes verknüpft, da es z.B. mit Druck (etwas Unangenehmen) aufgebaut wurde – Sitz = Druck.
Positive Bestrafung (S+): Etwas Unangenehmes wird hinzugefügt
Beispiel S+: Hund läuft in die Leine und erhält dafür einen ordentlichen Ruck mit der Leine.
Erklärung: Der Hund wird dieses Verhalten in Zukunft weniger zeigen, da seine Handlung mit einer für ihn unangenehmen Konsequenz verknüpft wird.
Negative Bestrafung (S-): Etwas Angenehmes wird entfernt
Beispiel S-: Der Welpe spielt sehr ruppig und verbeißt die Hände. Daraufhin beendet der Besitzer das Spiel und entfernt sich.
Erklärung: Der Hund wird das Verhalten in Zukunft weniger zeigen, da ein Erfolg aus bleibt, bzw. ihm etwas „Geliebtes“ entzogen wird. Passt er sein Verhalten an, wird ihm das Angenehme erhalten bleiben.
Anhand der Erklärungen kann man sehr schön erkennen, auf welche Art und Weise die einzelnen Verstärkungen und Verknüpfungen beim Hund wirken. Jede der einzelnen Verknüpfungsarten hat ihre Vor- und Nachteile, wie eben alles im Leben. Da ich zumindest in diesem Artikel wertfrei bleiben möchte, werde ich hier nicht auf die Vor- und Nachteile eingehen.
Jeder Hundehalter kann sich selber dazu entschließen, wie er sein Training und seinen Alltag gestalten möchte und wie er seinem Hund Wichtiges vermitteln und Kommandos beibringen kann. Ist man kreativ, kann man die einzelnen Verknüpfungsarten miteinander kombinieren und sehr wirkungsvolle Ergebnisse erzielen. Mehr zur Bestrafung aber auch zur positiven Verstärkung folgt in Kürze.