Jagen ist wie …

Frühling ist es geworden und diejenigen unter uns, die einen jagdambitionierten Hund haben, werden wieder vor die Probe gestellt, was man dieses Jahr tun kann, um den Wolf im Hunde etwas zu bändigen. Oft können wir nicht wirklich nachvollziehen, was es für den Hund wirklich bedeutet zu Jagen und das es durchaus einen Unterschied zum Hetzen gibt, daher möchte ich mit einem etwas kontroversen Vergleich aufklären…

Schon in mit der Wahl der Rasse entscheidet sich meist, ob wir uns frühzeitig dem Thema Jagen annehmen müssen. Beim Wort „Jagd“ denken viele immer an die typischen Rassen, die oft im Einsatz für Berufsjäger sind. Aber auch unsere „Familienhunde“ wie Golden Retriever, Labradore, Terrier, etc. sind durchaus in der Lage ihre Ambitionen dafür zu entwickeln. Aber was bewegt unsere Hunde dazu, alles um sich herum zu vergessen – selbst die tolle Hundewurst vom Metzger – um lieber einem Hasen, Reh oder Vogel hinterher zu rennen?

Zum einen muss man unterscheiden, was der Hund gerade tut. Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Hetzen und Jagen. Im Hetzen hat der Hund seine Befriedigung während des Rennens. Die Adrenalinausschüttung findet während der Bewegung statt. Beim Jagen ist das anders. Hier ist der Hund erst mit dem Erreichen und Erlegen der Beute befriedigt. Die Glückshormone werden also mit dem Erfolg, dem Erlegen der Beute ausgeschüttet.

Lasst mich einen Vergleich her nehmen, der zugegeben etwas unüblich aber gut verständlich ist: Stellt euch einen Jüngling vor. Dieser junge Mann sieht sich gerne Frauen an. Nach einigen Discobesuchen merkt er, dass man mit Frauen auch reden kann. Nun beginnt für ihn ein neues „Spiel“: Frauen ansprechen. Abends ist er der Größte, wenn er es geschafft hat, mit einer oder vielleicht sogar zwei Frauen zu sprechen. Seine Befriedigung findet genau hier statt. Da dies in ihm ein Glücksgefühl hervor ruft wird er nun vermehrt versuchen Frauen anzusprechen und irgendwann kommt es vielleicht dazu, dass er eine mit nach Hause nimmt. Ab diesem Moment wird es ihm nicht mehr einfach nur genügen, mit Frauen zu sprechen. Er hat sein Ziel verlegt und die Befriedigung findet ab jetzt woanders statt.

So ähnlich ist es auch mit unseren Hunden. Viele haben ihre Befriedung im hinterher jagen – im Hetzen. Dies „genügt“ ihnen. Andere haben Erfolge gehabt und sei es nur eine Maus. Dieses Erbeuten gibt ihnen ein neues Glücksgefühl – den Erfolg! Vergleichbar mit dem Erfolg des Jünglings muss dies in einem unglaublichen Ausmaß statt finden, selbstständig diesen Erfolg erlangt zu haben!

Ich möchte hier nicht mit Tipps anfangen um das Jagen oder Hetzen zu Trainieren und meiner Meinung nach gibt es auch kein ANTI-Jagdtraining sondern nur ein Training, dass das Verlangen und den Antrieb unserer Hundes in geregelte Bahnen lenkt. Was ich euch damit zeigen wollte ich dieses enorme Gefühl, dass ein Hund erleben muss, wenn er diesen Erfolg kennt. Dagegen muss man als Mensch (egal mit welchem Training) erst einmal ankommen. Da braucht man nicht anfangen mit: „Nee du, lass mal die vollbrüstige Blondine, nimm lieber einen Keks…“

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