Wenn das mal kein Erlebnis war. Einen ganzer Nachmittag bis tief in die Nacht mit der Familie Vogelsang und ihren Wölfen zu verbringen! Viele tolle Gespräche, viele interessante Informationen zu den Vorfahren unserer Hunde und der hautnahe Kontakt zu Wölfen… Aber beginnen wir doch mal von vorne 🙂
Am Samstag den 07.04. stand das lang ersehnte Treffen mit Familie Vogelsang und ihren Wölfen an. Zusammen mit meinem Teammitgliedern aus dem HundeTrainerTeam Deutschland haben wir im Wisentgehege Springe eine Rundführung gebucht und im Anschluss ein Treffen mit dem bekannten Wolfsforscher Matthias Vogelsang und seiner Frau.
Während wir uns noch einmal für das große Zusammentreffen mit den Wölfen stärkten erzählten uns die beiden viel über ihre Erlebnisse, die Aufzucht ihrer Wolfswelpen und deren Alltag mit Wölfen! Das dieses Leben mit 8 Wölfen zuhause und 2 weiteren Hunden keinen Urlaub zulässt ist zwar nicht verwunderlich, dass Matthias für sein „Hobby“ an dem sein ganzes Leben hängt ein komplett anderer Rhythmus hat, daran hatten wir zunächst nicht gedacht. Nicht schlecht staunte ich, als er erzählte, dass er jeden Morgen um 2:00 spätestens aber 2:30 bei den Wölfen ist. Warum? fragten wir uns verblüfft! – „Die Wölfe sind nachts einfach anders!“ Wie sehr man sich als Hundehalter freuen kann, wenn der Eigene einen nicht um 2:00 aus dem Bett holt 🙂
Dann ging es los. In kleinen Gruppen durften wir in das Gehege gehen – den Timberwölfen hautnah entgegen treten! Die vier mit denen wir es zu tun hatten sind Geschwister und erst zwei Jahre alt. Schon beim Betreten merkt man, hier ist es ganz anders als in Gegenwart eines Hundes. In Kreisen bewegten sich die Wölfe langsam auf uns zu, vorsichtig den Fremden nicht zu schnell zu Nahe zu kommen. Matthias wurde natürlich gleich begrüßt – wir wurden erste einmal neugierig aber skeptisch beäugt. Immer wieder stießen sie ein paar Schritte vor um gleich wieder den Rückzug anzutreten.
Nach einigen Minuten hatten sie das Futter entdeckt, dass uns Matthias vorher zugesteckt hatte und der erste Kontakt kam zustande. Erst wurde sich vorsichtig schnell ein Stück geschnappt und geflüchtet. Umso länger wir da saßen und geduldig warteten blieben sie etwas länger bei uns, die Augen aber immer in Bewegung und nie von uns abgewandt. Anders wie bei Hunden, die mit dem Blick erst einmal beim Futter hängen, lassen die Wölfen einem nicht aus den Augen. Alles was sich links und rechts bewegt wird wahr genommen und schon sind sie schneller weg als man gucken kann. Nachdem „the big boss“ einmal vorgetestet hat, wie die Fremden so sind, trauten sich auch die anderen langsam heran. In geduckter Haltung und dem Gewicht auf den Hinterläufen nahmen schließlich auch sie das Futter aus unserer Hand. Und eines sag ich euch: Diese Augen sind so unglaublich – als würden sie ganz tief in deine Seele blicken! Diese Weisheit die in diesen bernsteinfarbenen Augen liegt ist genauso faszinierend wie die unglaublich Vielfalt der Mimiken und Gestiken dieser Tiere! Wie sollte man sich daran jemals satt sehen? Selbst über die Wolfssabber auf meinen Händen habe ich mich gefreut, als wir schließlich wieder aus dem Gehege gingen.
Natürlich war der Höhepunkt des Tages die Zusammenkunft mit den Wölfen, aber genauso spannend waren die Schilderungen und Erzählungen der Fam. Vogelsang, die ihr ganzes Leben den Wölfen gewidmet haben. Für mich als Trainer habe ich an diesem Abend ein ganz persönliches Feedback gezogen: Die Urväter unserer Haushunde sind faszinieren, unergründlich, besonders, vor allem besonders anders! Die Arbeit eines Wolfsforschers ist bei Weitem anders als die eines Hundetrainers. Der Austausch ist zwar höchst interessant, bringt aber beide Parteien in ihrer Arbeit nicht wirklich weiter.
Vielen Dank an Matthias und Birgit Vogelsang
P.S.: Wer mehr über die beiden erfahren möchte der guckt einfach mal bei www.wolfsliebe.de rein 🙂
Und wer jetzt noch Lust hat, sich das schöne Heulkonzert der Wölfe anzuhören der klickt einfach hier
Du Glückliche, um eine solche Erfahrung bist Du wirklich zu beneiden :yes:
Ein so faszinierendes Lebewesen wie den Wolf aus nächster Nähe – auf Augenhöhe – kennenlernen zu können, das ist mit Sicherheit eine unvergleichliche Geschichte :good:
Glückwunsch dazu und Danke für Deinen Bericht :bye: