Ein Seminar, bei dem nicht viel gesprochen werden musste

Vom 26.09.11 bis 27.09.11 besuchte ich das Seminar “Körpersprache zwischen Mensch und Hund”. Und wenn in nächster Zeit ohnehin an unterschiedlichsten Seminaren teil nehme, dann veröffentliche ich doch auch jeweils eine kurze Zusammenfassung für euch hier in meinem Blog. Vielleicht ist ja das ein oder andere spannende Thema für euch dabei?!
Kurz zur genaueren Beschreibung: Das Seminar “Körpersprache zwischen Mensch und Hund” wird von Canis – Zentrum für Kynologie angeboten und dies zu mehreren Terminen im Jahr. Zum Preis von 195 € kann jeder mit seinem Hund (oder auch ohne) an diesem Seminar teilnehmen. Es findet, so wie die meisten Veranstaltungen von Canis, vorwiegen in Haiger-Langenaubach bei Gießen statt. Dies ist eine seeehr ruhige Gegend mit vielen kleinen Orten, vielen Wiesen und Wäldern – und relativ schlechtem  Telefonn-/Internet-Netz (sehr zu meinem Leidwesen ;))
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es eigentlich überall. Große Ansprüche darf man allerdings nicht stellen. Mehr als ein Bett, einen kleinen Fernseher und eine Dusche kann man nicht erwarten. Hunde sind fast überall erlaubt. Es empfielt sich allerdings nachzufragen und auch die Größe bzw. Rasse des Hundes anzugeben.

Das Seminar begann zu einer sehr humanen Uhrzeit (9:30). Genug Zeit um in Ruhe zu frühstücken, sich zu orientieren, um die Wanderhütte zu finden, und auch schon die ersten Kontakte zu den anderen Teilnehmern und Hunden zu knüpfen. Die Gruppe war wunderbar gemischt. Privatpersonen auf der Suche nach besseren Kommunikationsmöglichkeiten mit ihrem Hund, Mitarbeiter von Hundeschulen oder auch Hundepensionen sowie Hundetrainer waren vertreten.
Für den Theoriepart durften sich 25 Teilnehmer mit mind. 25 Hunden und zwei Dozenten/ Trainern in die Hütte begeben, die seminartechnisch gut ausgestattet ist (zumindest angesichts der Tatsache, dass es sich eben um eine Wanderhütte handelt). Tee und Kaffee sind im Preis mit inbegriffen, so kann man sich in den Pausen immer wunderbar versorgen.
Das Erste was ich mir dachte: So viele Hunde nebeneinander in diesem relativ kleinen Raum? Ob das wohl gut geht? Mein kleiner Begleiter, Benni, seines Zeichens Zwergschnauzer, hatte schon im Vorfeld geklärt, neben wem er am liebsten sitzen möchte. :) Tatsächlich war es machbar, mit so vielen unterschiedlichen, fremden Hunden, auch wenn der Vortrag des Trainers, Rainer, immer wieder durch Bellattacken unterbrochen wurde. Der Theorieteil war gut vorbereitet und meiner Meinung nach leicht verständlich. Selbst das etwas theoretisch-trockene Sender-Empfänger-Modell wurde mit einem gewissen Witz vermittelt. Alle besprochenen Unterlagen bekamen wir im Nachgang ausgehändigt.
Insgesamt war das Seminar praxisnah ausgelegt: Ein halber Tag in der Hütte zur Theorie und die restlichen 1,5 Tage fast ausschließlich bei herrlichem Sonnenschein im Freien.


Ein wunderschöner Ausblick vor der Hütte!

Der Trainingsplatz für die Praxisübungen.

Als sehr angenehm empfand ich die Tatsache, dass von Anfang an klar gestellt wurde, es geht hier um Kommunikation und nicht um den “best ausgebildetsten Hund”. Somit war allen klar, Fehler sind erlaubt, es geht nur darum die Abstimmung mit sich und seinem Hund zu finden. Wie reagiert mein Hund oder auch fremde Hunde auf welche Handlung.
Dann begannen die unterschiedlichsten praktischen Übungen:

- Den Hund nur mit Körpersprache einladen mit Herrchen zu kommen, ihn abzusetzen (ohne Kommando), weggehen, zu sich locken, auf halben Weg anhalten und schlussendlich bei einem ankommen lassen.
Nicht möglich? Doch! Das funktioniert tatsächlich und umso erstaunter waren wir!

- Hund absetzen, weggehen und rufen. Dabei muss ein anderer versuchen, den Hund nicht ankommen zu lassen.
Sollte dazu dienen, seine innere Entschlossenheit/ Einstellung zu finden und zu erkennen, wie unterschiedlich jeder Hund reagiert.

- Leine in die Hosentasche stecken und versuchen, den Hund nur durch Körpersprache bei sich zu behalten – ohne Einwirkung der Leine.

- Hund “andocken” lassen. Er soll lernen und erkennen, dass es sehr angenehm ist, engen Kontakt zu seinem Menschen zu haben.

Es war wahnsinnig interessant zu sehen, wie jeder Mensch und jeder Hund völlig unterschiedlich mit den gestellten Aufgaben umging. Noch spannender war es aber, dass fast jede Übung für jeden machbar war. Zudem wurden Videoaufnahmen gemacht, in denen sich Freiwillige selbst analysieren konnten. Selbstverständlich wurde jede Übung unter Beobachtung und mit Hilfe der Trainer abgehalten.

Mein Fazit: Selbst für diejenigen, die CANIS gegenüber noch “unsicher” sind, ist dieser Kurs empfehlenswert. Hier geht es schließlich nicht um Trainingsmethoden, sondern rein um die Kommunikation.  Die Trainer waren wahnsinnig freundlich und insgesamt war der Kurs sehr kurzweilig! Mir wurde mal wieder einiges ins Bewusstsein gerufen und damit werde ich nun verstärkt arbeiten.

Einige Videos zu den Übungen folgen in diesem Blog!

Ein Gedanke zu “Ein Seminar, bei dem nicht viel gesprochen werden musste

  1. Hallo Bastian,
    vielen vielen lieben Dank! Schön wenn es dir gefällt! Viele interessante Themen werden noch folgen – versprochen :)
    Liebe Grüße
    Carolin

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