Man erntet was man sät…

Es passiert regelmäßig, dass mich Kunden fragen, wie es sein kann, dass ihr Hund auf einmal nicht mehr hört! Er ist nun knapp 10 Monate oder auch 12. Die ganze Zeit war er total klasse und auf einmal pöpelt er, jagd, lässt sich nicht abrufen, hat Angst vor alltäglichen Sachen oder zieht wie doof an der Leine.
“Früher hat er sich mit ALLEN Hunden sooo gut verstanden und jetzt auf einmal reagiert er aggressiv auf andere. Wie kann das denn sein?” Im Grund ist es ganz einfach: Man erntet was man sät. Die Erziehung eines Hundes ist weitaus anspruchsvoller als man zu Beginn der Anschaffung vermutet. Viele Kleinigkeiten, über die wir gar nicht nachdenken, werden vom Welpen registriert und entsprechend gedeutet – so ergibt sich für ihn Stück für Stück ein Puzzle. Dinge, die wir in der Zeit, wenn das alles noch niedlich ist, durchgehen lassen werden sich zu handfesten Problemen entwickeln und zwar wenn der Hund erwachsen ist! Genau dann erkennt man das Resultat seiner Erziehung. Erst dann erkennt man die Auswirkungen früherer “Fehler”, die man damals gar nicht als solche erkannt hat. Erst dann erkennt man das Puzzle, das sich über die Monate zu einem, für den Hund schlüssigen Bild zusammengesetzt hat.

Oft komm ich als “Spielverderber” zu den frisch gebackenen Hundebesitzern und muss ihnen einen Zahn nach dem anderen ziehen, was sie besser bleiben lassen. Vielleicht hören sich manche Dinge, von denen man als Trainer abrät, überzogen an, aber wenn man weiß, was daraus werden kann, ist es die Pflicht aufzuklären und alles dafür zu tun, dass die Kunden mit ihrem erwachsenen Bello nicht nach der Erziehung gleich in die Verhaltenstherapie müssen.

Welpenerziehung ist nicht für jedermann – sie ist nervenaufreibend, erfordert sehr viel Geduld mit dem Hund und mit sich und zugleich viel Verständnis für das Tier und deren Ansprüche an den Menschen. Andererseits wollen viele diese Zeit im Nachhinein nicht mehr missen. Außerdem werden alle guten oder schlechten Entwicklungen des Hundes durch diese Zeit maßgeblich bestimmt. Dann kann man wenigstens im Nachhinein immer noch sagen: Das Betteln? Das habe ich ihm damals beigebracht ;)

Aber Spaß bei Seite. Die Antwort auf die oben gestellte Frage ist ganz klar: Man erntet was man sät! Alles was der Hund gut oder schlecht macht, habe ich ihm beigebracht und da wir Menschen nicht perfekt sind werden wir auch nie einen perfekten Hund haben!

 

Ein Gedanke zu “Man erntet was man sät…

  1. Das hast du mal wieder super auf den Punkt gebracht :-) Ich denke auch immer wieder drüber nach, ob Jonis zukünftige Gefährtin (und für mich steht ja fest, dass da nächstes Jahr noch eine kommt^^), ein Welpe sein soll…dann weiß ich wenigstens, wo die “Macken” herkommen^^Mal schauen, was sich da so ergibt ;-)

    Liebe Grüße
    Judith

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