Instinkt und Triebe

Immer wieder spreche ich bei meiner Arbeit von den Trieben der Hunde, andere begründen viele Verhaltensweisen mit dem Instinkt. Dieses Mal möchte ich euch den Unterschied erklären und euch etwas genauere Einblicke in das Verhalten des Hundes, auf Grund seiner Triebe und Instinkte, geben!

 

Einfacher ist es, das Ganze an einem anderen Lebewesen zu erklären: Pflanzen!

Bildlich gesprochen haben Pflanzen den Instinkt zu wachsen und bilden Triebe aus. Es geht um die absolute Lebenserhaltung und der Instinkt greift dann, wenn es ums Überleben geht, z.B. bei uns Menschen in der Wildnis, in der Wüste etc. Das charakterisiert man dann als Überlebensinstinkt. Viele kennen und bezeichnen es als Bauchgefühl, wenn man weiß, wie man in Gefahren, oder Extremsituationen ungeahnte Fähigkeiten beweist. Der Instinkt ist quasi das “Tier im Menschen”. Er lässt sich weder steuern noch kontrollieren oder  unterdrücken. Es ist ein zweckmäßiges Handeln, das nicht erlernt werden muss. Außerdem stellt es Impulse auf einen Reiz dar, die sich an die Lebens- und Arterhaltung richten.

Triebe hingegen können bewusster gesteuert werden. Sie sind in Verhaltensursachen, wie Hunger, Durst oder Reizen begründet und lösen eine Handlung aus, die Bedürfnisse befriedigen soll. Sie entstammen einem körperlichen Spannungszustand.

Reiz → Handlung → Befriedigung

In den Trieben begründet sind viele Verhaltensweisen des Hundes, die wir als anstrengend oder sogar unerwünscht erachten. Diese Spezialisierung in verschiedenen Trieben wurde vor langer Zeit zwar mühevoll angezüchtet, ist inzwischen aber gar nicht mehr erwünscht. Versucht man allerdings, Triebe bei seinem Hund zu unterdrücken, kann es zu einer Art Energiestau (man mag es auch Triebstau nennen) kommen, der sich in den unterschiedlichsten Formen äußern kann (Übersprungshandlungen, Entwicklung von Problemverhalten, Aggression).
Triebe sind außerdem selbst belohnend.  Das wussten die Menschen an den Hunden früher zu schätzen, denn Retriever brauchten kein Schmacko für eine apportierte Ente – das Apportieren war Belohnung genug. So verhält es sich auch mit Treibhunden, Wachhunden, Jagdhunden… Jede Hatz ist eine Belohnung und bewirkt ein Glücksgefühl, das nach MEHR verlangt. Dies alles lässt nun den Schluss zu, dass es für uns gar nicht so einfach ist, gegen Triebe zu arbeiten und sie den Hunden abzugewöhnen!

Eine sinnvolle und kontrollierte Auslastung der Triebe, oder Ansätzen davon ist meist am erfolgversprechendsten! Was aber nicht heißt, dass wir alle Jäger oder Hirten werden müssen. Es gibt schöne Triebauslastungen im “Kleinen” die uns und dem Hund Spaß machen und nützlich sein können! (Das ist allerdings ein anderes Thema!)

Und was sagt uns das jetzt?
Mit den Instinkten kann man nur wenig bis gar nicht arbeiten, mit den Trieben aber schon!

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