Hunde müssen mit Artgenossen spielen, das gehört zum hundgerechten Verhalten. Das Spiel mit anderen Artgenossen hilft der Sozialisierung und ist ein normaler natürlicher Trieb. Ein Hund der nicht mit anderen spielen möchte, ist nicht normal. Hunde brauchen andere Hunde um mit ihnen zu toben und Spaß zu haben, RICHTIG????

Setzen wir etwas tiefer an:

• Hunde sind Rudeltiere
• ein Rudel ist eine Gemeinschaft, die zusammen schläft, frisst, gute und auch mal schlechte Zeiten zusammen durchlebt
• In unserem Fall ist das Rudel die Familie/ Person bei der der Hund lebt
• In der Natur begegnen sich fremde Rudel äußerst selten
• Wenn sich fremde Rudel begegnen, dann ist das Zusammentreffen meist nicht besonders spaßig
• Kein, in der Natur lebender Hund oder Wolf, würde zu einem anderen Rudel gehen und mit fremden Artgenossen anfangen zu spielen

Beobachtet man auf dem Hundeplatz oder auf Hundewiesen “spielende” Hunde – Was tun sie wirklich?
- Einer oder mehrere hetzen einen anderen Artgenossen. Dieser flüchtet mit eingezogener Rute.
- Zwei Labradore prallen aufeinander – versuchen sich gegenseitig im Genick oder an der Kehle zu packen
- Ein Schäferhund trägt mit stolz geschwellter Brust einen Stock vor einem Chihuahua zur Show

Einen Spieltrieb gibt es im Repertoir eines Hundes / Wolfes nicht! Es gibt eine Phase, in der sie spielerisch Lernen. Das ist im Welpenalter mit den eigenen Geschwistern (im Rudel). Ansonsten versteht sich jede Interaktion mit Artgenossen eher als Austesten, Imponieren oder Dominieren.

Nun noch einmal zur Ausgangsfrage: BRAUCHT ein Hund das Spiel mit Artgenossen?
Ich möchte diese Frage zur Beantwortung gerne umformulieren: SPIELT ein Hund wirklich mit Artgenossen?

P.S.: Vielen Dank an meine Facebook-Fans für das tolle Bild!